ELLY

Elly ist meine Urenkelin. Sie ist fünf und tummelt sich täglich von neun bis nachmittags um vier in ihrer Kita, in der gutausgebildete (und weniger gut bezahlte!) Vorschulerzieherinnen nicht nur mit Kinderliedchen und Hopsasa aufwarten, wie es in konservativen Kreisen manchmal noch als ideale Betreuung herumspukt.

Unlängst erklärte die Erzieherin ihrer Gruppe die wichtigsten inneren Organe des Menschen. Danach stellte sie die Frage, ohne welches dieser Organe der Mensch wohl nicht leben könne. 

Bei den vielfältigen Antworten ließ Elly Herz und Lunge zwar gelten, als aber einer der Gruppe das Gehirn nannte, war Elly mit ihrem Protest nicht aufzuhalten und begründete diesen so: „Ohne Gehirn kann der Mensch sehr wohl leben, er ist bloß ein bisschen verwirrt!“

So etwas kann den besagten, traditionsbehafteten Müttern in den südlichen Regionen unseres Landes wohl kaum zu Gehör kommen, da eine respektable Mehrheit die lieben Kleinen nicht einfach so in fremde Hände gibt und stattdessen lieber monatlich 150 Euro kassiert. Dazu sagt man in den betreffenden – eher von Wohlhabenden besiedelten Regionen: Betreuungsgeld. Bekannter ist jener Seehofer-Bonus als „Herdprämie“ Seit dem 21. Juli soll laut Beschluss der Verfassungsrichter doch endlich Schluss sein mit der Farce.

Ob die einstigen Erfinder und Befürworter nun verwirrt sind?

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