TRÖDEL-KONJUNKTUR

Ich weiß nicht, ob der Eindruck täuscht: Neben der Dauer-Lachnummer in Nachrichten und Diskussionen über den Brexit hat sich im Unterhaltungsbereich neben den Ratespielchen vorzugsweise ein Thema zum Renner entwickelt: 

Das Bare für das Rare ist wohl der Befriedigung beider daran beteiligten Seiten in erster Linie gewidmet; egal, ob es sich dabei um das Verhökern alter Erbstücke an Händler handelt, um Versteigerungen – mehr oder weniger – wertvoller oder seltener Gegenstände oder gar umfunktioniertem Krempel zu einem „Pop-Art-Kunstwerk“.  

Ich erinnerte mich, dass ich jenem Thema selbst einmal meine Aufmerksamkeit widmete und fand tatsächlich in den Annalen meiner Schreibereien auch den Beweis für meine Erinnerung. Da schrieb ich also vor mehr als fünfzig Jahren folgende Zeilen in heimatlicher Mundart unter dem Titel: Sammlers Ode :

Wenn et wat zu sammeln jiebt, 

nehm ick´s in de Mache, 

Sammeln hab ick stets jeliebt! 

Wo sich wat zusammenschiebt, 

bin ick bei de Sache.

Sonntachs hau ick mir in Kluft 

un hol mit de Schippe 

manchen Schatz aus seine Jruft 

an de frische Frühlingsluft 

draußen von de Kippe.

Übahaupt hab ick en Bock 

jrad uff det Antike; 

Jotik Rene-angst, Barock, 

Pulvahorn un Ladestock 

klingt mia wie Musike.

Ick räum Ijan Boden uff 

jratis mang de Spinnen, 

un ick zahle noch wat druff 

füa nen richtjen Wäschepuff 

voll mit Omas Plünnen. 

Grit, wat meine Kete is, 

schwimmt uff meine Woge, 

sie hat ooch füa det un dis – 

da bin ick mia janz jewiss – 

stets det richtje Ooge.

Wenn uns einst dea Storch beeat 

mit na Anzahl Jören, 

wernse jleich von mia beleat, 

fürt Antike uffjekleat, 

det kann ick beschwören.

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